Arbeitslosigkeit steigt erstmals seit 2013

Wegen der Corona-Krise steigt die Arbeitslosigkeit zum ersten Mal seit 2013

Nachrichten Schweiz

Die COVID-19-Krise hält den Arbeitsmarkt in Deutschland sicher im Griff: Seit dem Jahr 2013 zog erstmals die Arbeitslosigkeit erneut an. Im Jahresdurchschnitt von 2020 stieg die Arbeitslosenzahl um 429.000 und so auf fast 2,7 Millionen laut der BA (Bundesagentur für Arbeit). Der Einbruch an dem deutschen Arbeitsmarkt vom Frühling wirke weiter nach laut dem Chef der BA Detlef Scheele. Weiter seien die Konsequenzen der Corona-Pandemie sowie der Corona-Maßnahmen ziemlich deutlich sichtbar. Die stabilisierende Einwirkung der Kurzarbeit habe dennoch Beschäftigung gesichert sowie eine zusätzliche Arbeitslosigkeit verhindert.

Nur im Dezember stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat ein wenig um 8.000 und so auf 2,7 Mill. Arbeitslose. Innerhalb der Jahresfrist war das ein Zuwachs von 480.000. Diese Zahl sei im Dezember angestiegen – jedoch nicht so intensiv wie im Dezember laut Scheele. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosenzahl demzufolge um 37.000 im Monatsvergleich gefallen.

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Die Aushänge für Kurzarbeit seien erneut zugenommen – aber nur in geringem Umfang, so Scheele über die Entwicklung er Situation im Dezember. Im Oktober haben Unternehmen für 1,99 Mill. Arbeitnehmer Kurzarbeit beansprucht. Im April sind es knapp 6 Millionen gewesen.

Wegen der Corona-Krise ging die Erwerbstätigenzahl in Deutschland zurück. Während der letzten 14 Jahren war sie stets gestiegen.

44,8 Mill. Menschen hatten durchschnittlich einen Arbeitsplatz im Inland bzw. waren selbstständig laut dem Statistische Bundesamt. Dies waren 1,1 % weniger im Vergleich zu 2019 sowie auch 0,2 % weniger im Vergleich zu 2018. Die Erwerbslosenzahl stieg klar um 34,5 % auf 1,85 Mill.

Laut der Statistik sind besonders ungenügend gesicherte Jobs verloren gegangen, wobei die sozialversicherungspflichtig Arbeitskräfte oft zu Kurzarbeit umschalten mussten. Noch klarer im Vergleich zu den Vorjahren ist die Selbstständigenzahl und die Zahl der mithelfenden Angehörigen nun auf weitere 4,0 Mill. zurückgegangen.

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Marcel Fratzscher warnt, im 2021 könnte eine erneute Rezession drohen. Er schaut somit klar pessimistischer auf dass Jahr 2021 im Vergleich zu vielen anderen. Noch könne zu viel schiefgehen.

Marcel Fratzscher mahnt zur Vorsicht wegen allzu hohen Erwartungen über die diesjährige wirtschaftliche Entwicklung. So seien etliche Wirtschaftsprognosen nun vom Wunschdenken geprägt, man wünscht sich ein schnelles Ende der Pandemie sowie eine zügige wirtschaftliche Erholung, was eine Illusion sei. Dies ist die Meinung von Fratzscher, die als Gastbeitrag für den “Tagesspiegel” in Berlin veröffentlich wurde.